Damit sich Freudenberg in einem anspruchsvollen Marktumfeld auch künftig behaupten kann, durchläuft das Unternehmen turnusmäßig einen umfangreichen Prozess der Strategieentwicklung – dies gilt für den Konzern genauso wie für die einzelnen Geschäftsgruppen.
Freudenberg Sealing Technologies (FST) übersetzt die konzernweiten Zukunftsthemen auf die eigenen Anforderungen, analysiert detailliert Veränderungen des Marktes, leitet Handlungsoptionen ab und setzt diese in konkrete strategische Initiativen und Projekte um. Die Unternehmensstrategie ist jeweils auf drei Jahre angelegt, die aktuelle Periode geht von 2021 bis 2023.
Die sechs wichtigsten strategischen Initiativen, an denen FST seit rund einem Jahr erfolgreich arbeitet, sind die E-Transformation, die strategischen Fokussegmente, die Ausweitung des Servicegeschäfts, der globale Footprint, die CO2-Neutralität sowie die Digitalisierung.
01 Fokussegmente der neuen Strategieperiode
Eine neue Strategieperiode ist nicht gleichbedeutend mit einer völlig neuen Strategie. Vielmehr knüpft die aktuelle Strategie nahtlos an die der vergangenen Jahre an und führt in vielen Bereichen Entwicklungen fort, die bereits angestoßen wurden. So will FST auch weiterhin in den Marktsegmenten Elektromobilität, Energie, Robotik sowie Food & Beverage wachsen. Diese bereits bekannten Fokussegmente werden durch zwei neue – Health & Safety sowie Pharmazie – ergänzt.
02 E-Transformation
Im Bereich Elektromobilität setzt FST sowohl auf Batterie und Brennstoffzelle für Schwerlastfahrzeuge als auch auf neue Produkte und Komponenten im klassischen Automobilgeschäft. Denn das Unternehmen ist überzeugt davon, dass eine intelligente Kombination von Batterie und Brennstoffzelle den größten ökologischen und ökonomischen Nutzen erzielen wird. Zudem unterstützt FST den Wandel hin zur Elektromobilität nicht nur im Automobilsektor, sondern zusätzlich in der Allgemeinen Industrie. Beispiele sind etwa die kommerzielle Schifffahrt, Bahn, Bau- und Landmaschinen sowie Energieerzeugung und -speicherung.
Erste Komponenten – wie eCon und das Druckausgleichsventil DIAvent – hat FST bereits erfolgreich in den Markt gebracht. Ebenso wurden verschiedene Großprojekte mit namhaften Partnern in den Bereichen Batterie und Brennstoffzelle gestartet. Klar ist jedoch, dass dies erst die ersten Schritte auf dem Weg zum Ziel sind – die E-Transformation wird einen langen Atem erfordern.
03 Servicegeschäft
Im Handelsgeschäft – Corteco und Industrial Services – sieht FST großes Wachstumspotenzial. Gleiches gilt für das Geschäft mit Dienstleistungen sowie mit der Wartung, Reparatur und Überholung von Maschinen und Anlagen (MRO = Maintenance, Repair and Overhaul). Dabei handelt es sich meist um Produkte mit geringem Bestellwert, aber hoher Bestellhäufigkeit. Das Servicegeschäft soll 2023 etwa 25 Prozent des Umsatzes ausmachen.
04 Footprint
FST nimmt die globale Wertschöpfungsstruktur in den Blick – also wie und warum das Unternehmen ein Produkt an einem bestimmten Ort fertigt. Die regionale Kundennähe soll gestärkt und die regionale Fertigung weiter ausbalanciert werden. Nach dem Motto: In der Region für die Region.
05 CO2-Neutralität
Bis 2025 plant FST eine CO2-Reduktion von 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020, perspektivisch soll das Unternehmen CO2-neutral werden. Hierfür wird der Energie- und Materialverbrauch gesenkt – durch höhere Energieeffizienz und weniger Abfall, beispielsweise durch neue, materialsparende Fertigungsmethoden. Zudem setzt FST auf Elektrifizierung, den Einsatz von Ökostrom und Kompensation von CO2-Emissionen.
06 Digitalisierung
FST investiert weiterhin in die digitale Transformation. Diese bezieht sich auf die gesamte Wertschöpfungskette und alle Geschäftsprozesse. Die Ziele der Digitalisierungsinitiative: effizientere interne Prozesse, Umsatzwachstum und Nutzen für den Kunden. Produktivitätssteigerungen in der Fertigung sollen durch datenbasierte Entscheidungen, also durch Automatisierung, Robotik und die Vernetzung von Maschinen, erreicht werden. Harmonisierte und automatisierte Vertriebs- und Verwaltungsprozesse werden zu mehr Effizienz und Schnelligkeit führen. Der Online-Vertrieb wird gestärkt und die vorhandenen Lösungen weiterentwickelt und vereinheitlicht – für ein besseres digitales (Kauf-)Erlebnis der Kunden, die schneller für sie relevante Informationen finden.
Umsatzwachstum bis 2023
Die Corona-Pandemie, die FST vergleichsweise gut überstanden hat, hinterließ nichtsdestotrotz Spuren bei Umsatz und Gewinn. Daher strebt das Unternehmen mithilfe der erläuterten strategischen Ausrichtung ein organisches Umsatzwachstum auf Vorkrisenniveau an (2,5 Milliarden Euro bis 2023). Gewinne im klassischen, vom „Verbrenner“ geprägten Dichtungsgeschäft sind für die Finanzkraft von FST essenziell und tragen dazu bei, neue Geschäfte – Stichwort Elektromobilität – auszubauen.
Das große Einmaleins des Erfolgs

Nr. 1 mit 20 %
Wir wollen in der aktuellen Strategieperiode die Nummer 1 im globalen Dichtungsgeschäft bleiben. Dazu streben wir einen Marktanteil (Umsatz) von mehr als 20 Prozent an.

25 %
Bis 2023 wollen wir unser Servicegeschäft auf 25 Prozent des Umsatzes erweitern.

30 %
Langfristigkeit, gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit sind Eckpfeiler unserer Mission: 30 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2025 lautet das Ziel beim Klimaschutz.

Von 19 auf 39 Millionen
Regional betrachtet soll Indien mit einer Umsatzverdoppelung das prozentual stärkste Wachstum verzeichnen: innerhalb von drei Jahren von 19 auf 39 Millionen Euro.

2,5 Milliarden
Wir wollen unseren Umsatz durch organisches Wachstum bis zum Jahr 2023 auf 2,5 Milliarden Euro steigern.

200 Millionen
Wir wollen zwischen 2021 und 2023 unseren Online-Umsatz (EASY) wesentlich ausbauen: auf 200 Millionen Euro.